Geschichte

Die Geschichte der Stadt

"Kupferberg die Stadt", wie es auf einer alten Landkarte heißt, verdankt ihren Namen den Bodenschätzen, die in verschiedenen Perioden des Bergbaus hier gewonnen wurden. Kupferfunde im 12. Jahrhundert gaben dem Ort ein rasches Emporblühen. Teilweise waren bis zu 1.700 Bergknappen tätig, darunter auch viele Italiener. Die Gesamteinwohnerzahl stieg im 14. Jahrhundert bis auf 3.000. Kupferbergs Bedeutung wuchs mit dem Bergbau, weshalb Fürstbischof Heinrich XI. von Bamberg 1326 dem Ort die Stadtrechte verlieh. Am 22. November 2001 konnte Kupferberg den 675. Jahrestag zur Stadterhebung begehen.

Das Stadtrecht war die Grundlage für die Stände und Gewerbe (Brot- und Fleischbänke, Köhlerbrennerei und Badstuben). Es brachte neben anderen Vorzügen für die Stadt noch ein weiteres Privileg, nämlich das Recht zum Brauen. Alle Orte in der Umgebung waren verpflichtet, ihr Bier aus Kupferberg zu beziehen. Es herrschte ein reges Marktleben. Jeden Sonntag nach dem Amt begann der Wochenmarkt, und zweimal im Jahr, am Palmsonntag und an St. Katharina, wurden die großen Jahrmärkte gehalten.

Sowohl die Stadtbefestigung als auch der besondere Status innerhalb des Fürstbistums konnten nicht verhindern, dass Kupferberg im Marktgräflerkrieg und im dreißigjährigen Krieg schwere Schäden hinnehmen musste. Die größten Einbußen erlitt die Stadt jedoch durch den Grußbrand im Jahre 1756, der 81 Häuser, darunter das Rathaus und das Pfarrhaus, vernichtete.

Die weitere Entwicklung der Stadt Kupferberg ging Hand in Hand mit dem Kupferbergbau. Der Bergbau litt immer wieder unter gewaltigen Wassereinbrüchen. Die Versuche das Wasser abzupumpen, die letzten Versuche wurden in den Jahren 1831 und 1920 durchgeführt, verliefen ergebnislos. Letzte Versuche Kupfer zu finden erfolgten 1936, wurden jedoch wegen zu geringer Fündigkeit bald wieder eingestellt. Heute erinnern nur noch einige mächtige Schutt- und Schlackenhalden und verschiedene Straßennamen (Zeche, St.-Veit-, Schönborn- und Steigerstraße) an die Zeit des Bergbaus.

Nach dem Nachlassen des Bergbaus kam die Not ins Städtchen. Man suchte zur kargen und wenig ertragreichen Landwirtschaft eine ergänzende Nebenbeschäftigung. Wo wurde um 1870 die Holzschnitzerei eingeführt, die der einheimischen Bevölkerung als Erwerbsquelle diente.

Wirtschaftliche Entwicklung

Bis in das späte Mittelalter war das Geschäftsleben in gutem Gang, aber mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Verhältnisse katastrophal. Mit der Auflösung des Vogt- und Oberamtes und dem Verfall des Bergwerkes trat eine Flaute für die einheimische Geschäftswelt ein und die bisher vielfältigen Handwerksbetriebe verschwanden fast gänzlich. Verschiedene Versuche der Bevölkerung Arbeit und Brot durch Torfstich, Hopfenanbau oder Weidenflechterei zu beschaffen, brachten wenig ein. Nach Darstellung vom Jahr 1851 war das Städtchen total verarmt, allein durch den Bau der Eisenbahn habe man jedes Jahr hohe Einbußen wegen des entgangenen Pflasterzolls erlitten.

Eine Änderung dieser Verhältnisse zeichnete sich erst um das Jahr 1880 ab, als man den Grünstein am südlichen Ortseingang abzubauen begann. In mühevoller Handarbeit wurde mit dem Steinschlegel begehrter Straßenschotter hergestellt. Etwas zu gleicher Zeit regte der damaliger Pfarrer Hugel die Holzschnitzerei an, die zunächst mit skeptischen Augen betrachtet wurde, weil sie nicht sogleich den erhofften Aufschwung brachte.

Dennoch entwickelten sich diese beiden Industriezweige gut. Der Steinbruch umfasst mittlerweile ein Areal von mehr als 25 Hektar und arbeitet mit modernsten Maschinen zur Herstellung von Schotter und Splitt in allen Körnungen.

Bei den Holzschnitzern ist man von den ursprünglich hergestellten Pfeifenköpfen auf wertvolle Figuren, Altäre, Reliefbilder und vor allem auf Barockstilmöbel umgestiegen, die den Kupferberger Handwerkern bereits internationale Anerkennung verschafft haben.

Durch die großzügige Ausweisung von Baugebieten im Bereich des Frühmeßhofes in Erbpacht konnte die Einwohnerzahl stabilisiert und sogar ein Bevölkerungszuwachs verzeichnet werden, obwohl im ehemaligen Zonenrandgebiet in dieser Zeit allgemein ein Rückgang der Bevölkerung zu verzeichnen war.

Hospitalstiftung Kupferberg sowie Hospitalgebäude "St. Katharina und Hl. Geist zu Kupferberg"

Nähere Informationen finden Sie unter Hospitalstiftung Kupferberg.

Pfarrkirche St. Veit

Der Bau der Kirche fällt etwa in die Zeit um 1280 - 1290. Sie war zunächst eine Filialkirche zur Pfarei Ludwigschorgast. Im Jahr 1331 scheint die Pfarrei selbständig geworden zu sein. Die erste Kirche wurde im heutigen Stil erbaut, der auch bei späteren Umbauarbeiten beibehalten wurde. Auf starken Säulen ruht das schwere Kirchengewölbe und sein wuchtiger Turm. Die Grundmauern enthalten noch Reste der ersten Kirche aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert. Im 14./15. Jahrhundert war die Kirche ständig Überfällen und Kriegszügen ausgesetzt und ist am 30. Januar 1430 von durchziehenden Hussiten geplündert und ziemlich beschädigt worden.

Pfarrer Jobst Großkopf ließ im 16. Jahrhundert eine größere Renovierung durchführen. Im Jahr 1511 entstand das heutige Kirchenschiff mit 8 Säulen und den steilen Kreuzgewölben. Danach blieb die Kirche fast 250 Jahre unverändert. Sie überstand die Kriegswirren des 16. Jahrhunderts und des 30jährigen Krieges ohne nennenswerten Schaden und wurde dann vermutlich zum Dank dem Hl. Vitus, einem der 14 Nothelfer und Schutzpatron der Kupferschmiede, geweiht.

Zeugen dieser Zeit sind heute nur noch die handgeschnitzte spätgotische Madonna von ca. 1500 im Hochaltar und der Taufstein mit der Jahreszahl 1663.

Bei dem schon erwähnten Großbrand im November 1756 wurde der Kirchturm und das Kirchendach zerstört. Im Frühjahr 1757 erfolgte der Neubau des Turmes nach den Plänen des Spitalbaumeisters Küchel, der am 7. Januar 1758 mit dem Aufsetzen des Turmkreuzes seinen Abschluss fand. In der Turmkuppel deponierte der Schulmeister Bauer eine Niederschrift über den Brand und die Verhältnisse jener Zeit, die erst 1937 bei Renovierungsarbeiten wiedergefunden wurde.

Bei der Erneuerung des Kirchenpflasters 1893 wurden die meisten Grabplatten der in der Kirche befindlichen Grüfte stark beschädigt.

Die unversehrt gebliebenen Grabsteinplatten brachte man an den Seitenwänden an. Eine der eindrucksvollsten zeigt den in voller Rüstung abgebildeten Kupferberger, Amtmann und Bamberger Rat, Christopf von Hirschaid, der 1564 starb.

Eine weitere Generalrenovierung erfolgte in den Jahren 1966/67, die jedoch nur einen Zeitraum überbrücken konnte. Die letzte größere Sanierungsmaßnahme konnte im Jahr 2010 abgeschlossen werden. Im Jahr 2011 finden die Feierlichkeiten anlässlich der Errichtung des Kirchenschiffes vor 500 Jahren statt.